Etwas ausführlicher: die
Kalorik- (Kalorimeter)-Formel |
Machen wir uns ein Beispiel für die
Wärmeübertragung anhand der Kalorik-Formel (siehe hierzu auch
Lehrbücher der Physik!!): 1 kg Wasser von 25 oC wird mit 2 kg Wasser von 48 oC gemischt, welche Temperatur hat die Mischung ? viel Erfolg !!! |
Wenn wir zwei Körper 'mit begrenztem'
Wärmeinhalt miteinander in Kontakt bringen, also z.B. zwei
Festkörper, oder wir 'tauchen' einen Festkörper in ein Fluid, - dann
wird solange Wärme vom wärmeren Körper auf den kälteren
übertragen bis beide Wärmeinhalte gleich sind. In beiden Körpern
wird dann die Misch-Temperatur (Ausgleichstemperatur) erreicht. Diese kann mit
Hilfe der Kalorimeter-Formel berechnet werden:
Q1 = m1 × c1 × (T1-Tm) Q2 = m2 × c2 × (Tm-T2) Q1 = Q2 m1 × c1 × T1 - m1 × c1 × Tm = m2 × c2 × Tm - m2 × c2 × T2 m2 × c2 × Tm + m1 × c1 × Tm = m1 × c1 × T1+ m2 × c2 × T2 Tm = (m1 × c1 × T1 + m2 × c2 × T2) / (m2 × c2 + m1 × c1) hierbei sind: Q1 von Stoff 1 abgegebene Wärme (also 1 = wärmer , 2 = kälter) ; Q2 von Stoff 2 aufgenommene Wärme ; c1, c2 = spezifische Wärmen der beiden Stoffe ; m1, m2 = Massen der beiden Stoffe ; T1, T2 Ausgangstemperaturen der beiden Stoffe ; Tm = erreichte Mischtemperatur Dies ist eine der wichtigsten Anwendungen für die bekannte 'kalorimetrische Formel', die jeder Physik- und Chemie-Student kennen sollte. Die Formel ist zugleich die formale Lösung der Aufgabe im vorherigen Abschnitt. |
Eine elegante Vorgehensweise ist nun darüberhinaus, wenn man
für die zwei Wärmevorratsblöcke den Vorgang der latenten
Wärmebindung oder Wärmefreisetzung anwendet, also z.B.
siedendes Wasser auf der einen Seite und schmelzende Eiswürfel auf der
anderen. Dies bedarf zwar an dieser Stelle einiger Erklärung, aber es
rentiert sich!!.
Atomistisch kann man sich das so interpretieren, daß im Regime (Bereich) der Phasenumwandlung einfach alle zur Verfügung stehende Energie ins 'Umwandeln' , z.B. aus der Flüssigkeit in den Gaszustand oder für den Einbau in ein Kristallgitter usw., 'gesteckt werden muß'. Mit dieser Kenntnis gerüstet können wir uns jetzt anhand unserer Quellen-/Senken-Anordnung das Fourier-Gesetz der Wärmeletung plausibel machen. Oder noch besser, überlegen wir uns doch zunächst mal, ob wir das Grundgerüst des Fourier-Gesetzes 'mit dem gesunden Menschenverstand' herleiten können. Die pro Zeiteinheit über die Küvette 'durchgeleitete'
Wärmemenge Q/t ist proportional zur Temperaturdifferenz ΔT
(treibende Kraft). Sie wird auch proportional zur Querschnittsfläche der
Küvette sein, denn je größer diese ist, desto mehr 'geht
durch'. Schließlich wird sie um so größer sein, je kürzer
die Küvette ist oder umgekehrt um so kleiner sein, je länger die
Küvette ist. Das ist eine umgekehrte (reziproke) Proportionalität !!
Kommt Ihnen das nicht bekannt vor ? Das ist doch wie beim elektrischen
Widerstand eines Drahtes !! Na ja, was fehlt uns denn jetzt noch, -wie immer !!
Eine Größe, die die spezifische Eigenschaft des vorliegenden Stoffes
charkterisiert. Die nennen wir spezifische Wärmeleitfähigkeit . ( Wir
hätten natürlich genauso einen reziprok proportionalen
Wärmeleitungs-Widerstandswert definieren können !!). es lautet: Q/t = F × 1/L × λ × ΔT |
Die Reynolds-Zahl ist eine sogenannte 'dimensionslose
Kenngröße'. Sie erlaubt, in fluiden Strömungs-Systemen zu
beurteilen, ob man sich im Regime der laminaren oder turbulenten Strömung
befindet. Falls Sie über dimensionslose Kennzahlen etwas mehr grundsätzliche Information benötigen, hier ein Textblock, den ich aus 'Patat-Kirchner - Lehrbuch der Technischen Chemie' abgeschrieben habe: (überspringen !)
Die Reynoldszahl : Ganz allgemein kann gezeigt werden, daß 'reibende' Strömungen um geometrisch ähnliche Körper dann ähnlich verlaufen, wenn die dimensionslose Größe: in zwei ähnlich gelegenen Punkten den gleichen Betrag hat. L ist dabei eine charakteristische Länge, wie Durchmesser (z.B. bei Rohrströmungen), Flügeltiefe (von Propellern, Laufrädern etc.) u.ä. w ist die lineare Strömungsgeschwindigkeit. Es läßt sich zeigen, daß die so definierte Reynolds-Zahl ein Maß für das Verhältnis der Trägheitskräfte zu den Zähigkeitskräften im strömenden Fluid ist. Charakterisierung der Strömungs-Regime durch die Reynolds-Zahl: Text folgt !! |
Kennzahlenzusammenhänge zur Ermittlung von Wärmeübergangskoeffizienten |
Für die Berechnung des Wärmeübergangskoeffizienten α werden Kennzahlenzusammenhänge der folgenden Kennzahlen verwendet: Nu = Nusselt, Pr = Prandtl, Re = Reynolds und Gr = Grashof Wenn man die Einflußgrößen auf α beim Wärmeübergang zusammenstellt, kann man eine allgemeine Funktion der folgenden Form annehmen: hierbei ist L die bei der Reynoldszahl schon erwähnte charakteristische Länge, Cp die spezifische Wärme, dg eine geometrische Apparateabmessung (z.B. dlie Gesamtlänge einer Wärmetauscherplatte), w die Lineargeschwindigkeit, eta die dyn. Viskosität und rho die Dichte. Aufgrund der Ähnlichkeitstheorie läßt sich diese Funktion in Form von dimensionslosen Produkten darstellen: wobei: Nu = Nusselt, Pr = Prandtl die 3. Kennzahl ist die bereits bekannte Reynoldszahl und die 4. Kennzahl eine 'Geometrie'-Kennzahl man kann nun bei Verwendung algemeiner Ansätze der Form: mit experimenteller Hilfe die in Frage kommenden Exponenten ermitteln und aus der erhaltenen Nu-Kennzahl α 'berechnen'. Bei freier Konvektion tritt dagegen an Stelle der Reynoldszahl die Grashof-Zahl Gr 'in Aktion'. Diese brücksichtigt eben die Fluidbewegungen bei freier Konvektion (Umschichtung, 'Thermik' ). Man erkennt dies schön an den in der Grashoffzahl vorkommenden Einflußgrößen g (Erdbeschleunigung), β=thermischer Ausdehnungskoeffizient und Δ-T. der Zusammenhang hat die allgemeine Form: |
Formel der Widerstands-Serienschaltung beim Wärmedurchgang. Zur Wiederholung: die 3 Terme im Nenner sind 'Wärmeübergang auf Seite 1' , 'Wärmeleitung durch die Wand' , 'Wärmeübergang auf Seite 2'. |
Informative Versuchsanordnung für Übertragung durch Strahlungswärme: Leslie-Versuch |
Beim Leslie-Versuch ist ein auf konstante
Temperatur (nur z.B. 100 oC) gebrachter Würfel zwischen
zwei Platten angeordnet. Oberer Abbildungsteil: der Würfel besitzt eine
schwarze Wandfläche und eine polierte oder blanke Fläche. Die
Emissionstemperatur der schwarzen Fläche ist T1, die der blanken T2.
Gegenüber den Würfelflächen ist eine schwarze Platte angeordnet,
die eine Absorptionstemperatur T'1 erreicht. Auf der
gegenüberliegenden Seite befindet sich (wiederum gegenüber der
blanken Würfelfläche) eine blanke Platte, die die
Absorptionstemperatur T'2 annimmt. Unterer Abbildungsteil: der
Würfel wird dann gedreht, so daß der schwarzen Platte die blanke
Würfelseite und der blanken Platte die schwarze Würfelseite
gegenüber steht. Die schwarze Platte nimmt jetzt die Temperatur
T*1 und die blanke Platte die Temperatur T*2
an. der Leslie-Versuch In der oberen Anordnung wird die Temperatur T'1 der schwarzen Platte wesentlich größer sein als die (T'2) der blanken Platte, - dies bedeutet, daß das Emissions- und Absorptionsvermögen schwarzer Körper am größten ist. In der unteren Anordnung kann beobachtet werden, daß die Temperaturen T*1 und T*2 einander gleich sind, die Wärmeflüsse sind hier also gleich. Hieraus lässt sich herleiten, daß die Verhätnisse des Emissionsvermögens zum Absorptionsvermögen von blanker und schwarzer Fläche einander gleich sind: E1/A1 = E2/A2. |
Strahlungswärme-Übertragung zwichen 2 Platten (Patat-Kirchner) |
für die Wärmeübertragung zwischen 2 Platten, die sich auf den Temperaturen T1 und T2 befinden, läßt sich herleiten: Herleitung siehe z.B. 'Patat-Kirchner'. Charakteristisch für die Wärmeübertragung durch Strahlung ist der Term 'T4' (Stefan-Boltzmann-Gesetz). Man könnte salopp sagen: bei der Strahlungswärme ist der 'Potentialeffekt' der Temperatur 'gewaltig'. |